Keine rassistische Pseudo-Wissenschaft an unserer Uni!
Sehr geehrter Rektor Eitel,
sehr geehrte Mitglieder des Senats der Universität Heidelberg,
sehr geehrte Dozentinnen und Dozenten der Universität Heidelberg,
sehr geehrtes Kuratorium des Heidelberger Club für Wirtschaft und Kultur,
sehr geehrter Vorstand und Beirat des Symposiums,
sehr geehrte Organisatorinnen und Organisatoren des Symposiums,
Thilo Sarrazin ist eingeladen im Rahmen des Heidelberger Symposiums einen Vortrag in den Räumen der Universität zu halten. Die Universität verlangt von Referenten zurecht, dass es einen "zu erwartenden wissenschaftlichen Inhalt" gibt, der "Anlaß zur Einladung" gibt (Antrag auf Vergütung eines Einzelgastvortrags).
Herr Sarrazin hat aber im Gegenteil wiederholt bewiesen, dass er von Wissenschaftlichkeit nichts hält. Dies zeigt sich beispielsweise in seiner Äußerung gegenüber der Süddeutschen Zeitung "Wenn man aber keine Zahl hat, muss man eine schöpfen, die in die richtige Richtung weist, und wenn sie keiner widerlegen kann, dann setze ich mich mit meiner Schätzung durch".
Zahlreiche Wissenschaftler, die von Sarrazin zitiert werde, wehren sich inzwischen dagegen. So erklärte der Verband Biologie, Biowissenschaften Biomedizin in Deutschland (VBIO) dessen Thesen seien "nicht mit den modernen Erkenntnissen zur Evolutionsbiologie des Menschen vereinbar", sondern "beruhen auf einem Halbwissen, das nicht dem Stand der Evolutionsforschung entspricht".
Die Universität und der Heidelberger Club für Wirtschaft und Kultur müssen sich also die Frage stellen lassen, welcher wissenschaftliche Inhalt vom Vortrag eines Mannes zur erwarten ist, der in der Vergangenheit vor allem durch seine Unwissenschaftlichkeit von sich Reden gemacht hat. Wir fordern Sie daher auf, Herrn Sarrazin nicht zu gestatten, seine unwissenschaftlichen, rassistischen Thesen in unserer Universität zu verbreiten.
Mit freundlichen Grüßen,
Alexander Hummel
Axel Malsch
DIE LINKE.SDS Heidelberg
Gerri Kannenberg
Mia Koch
Jusos Heidelberg
Ruaa Ahmad
Nadia Said
MSG Heidelberg